Im Laufe des Lebens verändern sich die Umstände und können eine selbständige Lebensführung derart einschränken, dass sie den Umbau der Wohnung oder des eigenen Hauses erforderlich machen. Barrierefreiheit ist die Voraussetzung, damit das vertraute Wohnumfeld für die Betroffenen auch bei Einbußen an Mobilität und Orientierungsvermögen lange erhalten bleiben kann.

Individuelle Bedürfnisse

Behinderte, erkrankte und ältere Menschen benötigen in allen Lebensbereichen individuell angepasste Ausstattungen – ob sie nun in der eigenen Wohnung oder in einer Wohngruppe leben. Die vielfältigen Möglichkeiten der Farbgestaltung, des Materieleinsatzes, der technischen Einbauten sowie die verschiedensten Hilfsmittel kommen ihnen dafür zugute.
Die wesentlichen Anforderungen an solche Wohnungen wurden in einer Normvorschrift, der DIN 18040-2 für das barrierefreie Wohnen, herausgegeben. Gegenüber der Vorgängernorm sind sensorische Beeinträchtigungen mit aufgenommen. Somit wird alles über das Zwei-Sinne-Prinzip gestaltet, denn Menschen mit Sinneseinschränkungen benötigen neben baulichen Gegebenheiten auch die Optimierung der Kommunikation.

Berücksichtigt werden die Bedürfnisse von Menschen

• mit Seh- oder Hörbehinderung,
• mit motorischen Einschränkungen,
• die Mobilitätshilfen und Rollstühle benutzen,
• die großwüchsig oder kleinwüchsig sind,
• mit kognitiven Einschränkungen,
• die bereits älter sind,
• mit Kinderwagen oder Gepäck.

Seh- und Hörbehinderungen

Menschen mit Seh- oder Hörbehinderungen stellen eine der größten Behindertengruppe dar. Sie brauchen für ein selbstbestimmtes Wohnen individuell angepasst Wohnkonzepte.

Gehörlose und Schwerhörige brauchen unterschiedliche Bedingungen. Gehörlose Menschen sind in der Kommunikation visuell orientiert und brauchen visuelle Gestaltungselemente und Ausstattungen, die die Orientierung erleichtern. Türklingeln oder technische Geräte müssen z. B. Lichtsignale statt akustischer Signale senden. Schwerhörige Menschen sind in der Regel hörend sozialisiert und dementsprechend in der Kommunikation akustisch orientiert.

Für Menschen mit Sehbehinderungen sind starke Kontraste und taktile Hilfen und für Blinde vor allem akustische Signale wichtig, um sich im Umfeld zu orientieren.

Die Planung für diese beiden Gruppen erfolgt deshalb immer nach dem Zwei-Sinne-Prinzip.

Förderprogramme helfen

Die Länder unterstützen die Bauherren bei Wohnraumanpassungen und beim Umbau mit entsprechenden Förderprogrammen.

Leistungen der Wohnraumanpassung sind u. a. Badumbau, Türverbreiterung, Schwellen entfernen, Haltegriffe installieren. Kommunikationseinrichtungen und andere Leistungen für Sinneseinschränkungen werden individuell gefördert. Aber auch für die Beratung zur Finanzierung der baulichen Veränderungen können Förderanträge eingereicht werden.

Unsere interdisziplinären Teams verfügen über langjährige Erfahrungen und begleiten Projektverantwortliche vom Beginn bis zur Realisierung eines Projektes.

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