Stadtspiele für alle

Stadterkundungen zu Fuß, mit dem Rad oder öffentlichen Verkehrsmitteln bieten vielfältige Möglichkeiten, touristische Highlights sowie versteckte und unbekannte Orte zu entdecken. Besonderes Vergnügen machen Erkundungen mit einem Stadtspiel in Form einer Schnitzeljagd, zu der Freunde, Familienangehörige oder Gleichgesinnte aus den sozialen Netzwerken eingeladen werden. Auch Schulklassen, Teams aus Unternehmen und Touristen finden Spaß und lernen Neues. Sie erkunden die zu findenden Orte nur etappenweise, indem sie Aufgaben lösen und mit verschiedenen Fortbewegungsmitteln Mobilitätskompetenz beweisen. Der Reiz liegt im gemeinsamen Erleben und Knobeln.

Alle können mitmachen

Um möglichst viele teilnehmen zu lassen, spielt der Aspekt der Barrierefreiheit eine wesentliche Rolle. Die Routen müssen deshalb Angaben zu möglichen Barrieren, dem Schwierigkeitsgrad und zur Eignung für Kinderwagen und Rollis enthalten. Im städtischen Nahverkehr werden derzeit große Anstrengungen unternommen, Verkehrsmittel und Bahnhöfe barrierefrei zugänglich zu gestalten. Bei der Routenplanung kann man die Barrierefreiheit sehr gut überprüfen.

Stadtspiele können ganz unterschiedlich angelegt sein, je nachdem ob sie für Kinder, Jugendliche, junge Erwachsenen oder für Senioren konzipiert werden. Damit verbunden ist die Auswahl der begleitenden Kommunikationsmittel wie Website, Karten, Handouts, Hilfsmittel und mobile Endgeräte wie Smartphones oder Tablets mit GPS.

Für das Konzept werden die Zielstellung und die Zielgruppen bestimmt, damit das Stadtspiel in den Marketing-Mix eines Verkehrsunternehmens oder eines Stadt- und Tourismusmarketings passt. Die folgenden Beispiele zeigen, welche Marketingziele bzw. welche Zielgruppen mit unterschiedlichen Konzepten erreicht werden können.

Mobilitätskompetenz spielend erlernen

Grundschulkinder wollen bald selbständig ohne Eltern oder Geschwister zur Schule gehen oder mit dem Fahrrad zu nahegelegenen Freizeitaktivitäten fahren. Ab der vierten Klasse nimmt ihr Aktionsradius zu, so dass sie auch für bestimmte Wege Busse oder Bahnen benutzen wollen. Sie müssen lernen, Fahrpläne zu lesen und zu verstehen, Anschlüsse und Umsteigezeiten und Fahrtdauer zu ermitteln sowie Tarife anzuwenden. Mobilitätskompetenz wird also Schritt für Schritt erworben. So können Eltern ihre Kinder beruhigt eigene Wege gehen lassen. In den Schulen wird die Verkehrserziehung oft gemeinsam mit Verkehrsunternehmen durchgeführt, die Fahrgäste für morgen gewinnen wollen. Denn wer frühzeitig öffentliche Verkehrsmittel nutzt, wird sie auch als Erwachsener schätzen. Bewährt haben sich Stadtspiele mit Erlebnischarakter, um den Kiez stadträumlich zu erfahren.

In Anlehnung an die Erzählung von Erich Kästner „Emil und die Detektive“ lässt sich ein spannendes Stadtspiel konzipieren, mit dem die Kinder verschiedene Verkehrsmittel nutzen, geheime Botschaften entschlüsseln und letzten Endes einem Graffitisprayer auf die Spur kommen. An einem Exkursionstag treten die Klassen zum Wettbewerb an und lernen dabei, Lösungen im Team zu finden und Entscheidungen zu treffen. Zur Vorbereitung helfen verschiedene interaktive Lehrmittel wie Arbeitsbögen, Lernheft oder Exkursionsmaterialien zum Detektivspiel. Die Lehrkräfte werden mit Arbeitspaketen so unterstützt, dass sie einen solchen Mobilitätstag ohne Stress vorbereiten können.

Stadtspiele wirken nachhaltig, weil sie auf eigenen Erfahrungen aufbauen und zur Nachahmung mit Eltern und Geschwistern motivieren.

Jugendliche erobern die Stadt

In Großstädten bewegen sich Jugendliche sehr oft in begrenzten Aktionsradien ihres Kiezes oder ihres Bezirkes. Dort befinden sich ihre Schule und Aktionsfelder der Freizeitbeschäftigung, die aber nach und nach ausgedehnt werden, auch in den Abend und die Nacht hinein. Bei der Mobilitätserziehung nehmen der Sicherheitsaspekt und präventive Verhaltensregeln deshalb eine größere Rolle als bei Grundschülern ein. Richtiges Verhalten und der sichere Erwerb von Mobilitätskompetenz erlernt sich am besten in der Praxis. Mehrere Verkehrsunternehmen deutscher Städte haben bereits Stadtspiele als Verfolgungsjagden mit öffentlichen Verkehrsmitteln für Schüler entwickelt und als feste Größe für die Verkehrs- und Mobilitätserziehung etabliert.

Als Vorlage dient das Kriminalspiel Scotland Yard mit strategischen und kooperativen Elementen. Die Spielregeln werden modifiziert, folgen aber einem Grundprinzip: Ein Schüler spielt den flüchtigen Verbrecher Mister X. Die anderen Schüler nehmen die Rolle von Detektiven ein und verfolgen Mister X mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach bestimmten Regeln. Das Ziel von Mister X ist es, sich so im festgelegten Stadtraum zu bewegen, dass er nicht von den Detektiven gefangen wird. Ziel der Detektive ist es hingegen, Mister X während seiner Flucht zu stellen. Besonders attraktiv für Jugendliche ist der Einsatz von Smartphones, die den mobilen Zugriff auf Fahrpläne, Karten und alternative Wege sowie die schnelle Verständigung in der Gruppe ermöglichen.

Dieses Stadtspiel erfordert von allen Beteiligten, das System ÖPNV strategisch zu durchdringen. Das erhöht nicht nur die Mobilitätskompetenz, sondern macht viel Spaß und fördert das soziale Lernen. Es kann außerhalb des Unterrichts mit Freunden, der Familie oder von jungen Erwachsenen nachgespielt werden.

Junge Erwachsene erkunden den Kiez

Jede Großstadt hat ihre touristischen Highlights, die in allen Reiseführern zu finden sind. Im Trend liegen aber zunehmend die versteckten und geheimen Orte, die oft abseits der großen Routen liegen. Nicht nur Neubürger wollen eine Stadt besser kennenlernen. Oft ist selbst den Einheimischen nur ihre nähere Umgebung vertraut oder sie wissen nur oberflächlich Bescheid.

Ein besonderer Spaß ist es, ausgewählte Kieze oder Regionen nach einem bestimmten geheimnisvollen Plan zu erkunden, nämlich in Form einer Schnitzeljagd. Es werden Routen und Koordinaten festgelegt, die per GPS nach und nach gefunden werden. An jedem Haltepunkt muss eine Aufgabe gelöst werden, die zum nächsten Ziel führt. Basis ist eine App, die je nach Aufgabenstellung gestaltet und mit anderen digitalen Medien verknüpft werden kann. Die meisten Verkehrsunternehmen oder Verbünde verfügen über eine

i-Fahrinfo, so dass die Schnittstelle zum elektronischen Fahrplan kein Problem darstellt und in die App eingebunden wird. Ziel von Stadtspielen ist, die Route zu Fuß und in Verbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu nutzen. So kann die Route individuell mit beliebig vielen Pausen absolviert werden.

Stadtspiele per GPS haben besonders für Verkehrsunternehmen den Reiz, neue Fahrgäste zu gewinnen. Als Gruppe können günstige Tagestickets oder Gruppenkarten genutzt werden. Außerdem kann die Auslastung außerhalb des Berufsverkehrs und an Wochenenden besonders in Randlagen durch Ausflügler verbessert werden. Stadtspiele mit Erlebnischarakter und kulturellem Gehalt werden besonders gern von jungen Leuten angenommen, weil sie sich über die sozialen Netzwerke verabreden und kaum Vorbereitung nötig ist.

Senioren bevorzugen organisierte barrierefreie Touren

Senioren sind im Allgemeinen besonders mobil und unternehmungslustig. In Großstäten verfügen sie meistens über ein Seniorenticket, das sie oft nutzen wollen. Sie unternehmen zu zweit oder in kleinen Gruppen gemeinsame Ausflüge, treffen sich zu geselligem Beisammensein oder besuchen Kulturereignisse. Besonders fitte Senioren kümmern sich um ihre Enkel und betreuen sie in den Schulferien und erkunden mit ihnen die Umgebung. Die meisten sind in ihrem Kiez alt geworden, kennen sich also aus. Sie schätzen das gute Angebot und können bei Fahrplanänderungen flexibel reagieren. Das Einholen von Auskünften per Internet stellt für viele mediengeübte Senioren kein Hindernis dar.

Etwas anders verhält es sich mit alten und unsicher werdenden Menschen oder bewegungseingeschränkten Senioren. Sie reduzieren ihre Mobilität häufig auf notwendige Erledigungen wie Einkäufe und Arzt- oder Ämterbesuche. Ausflüge mit Bus und Bahn werden eher mit Begleitpersonen aus dem Familien- oder Bekanntenkreis unternommen. Sie sind auf barrierefreie Touren angewiesen, die für alle übrigen Senioren und Familien mit Kindern auch Komfort bieten. Wenn diese Touren unter dem Aspekt „für RollifahrerInnen und Kinderwagen geeignet“ angeboten werden, hat das einen anderen Charakter, als nur Behinderte anzusprechen. Die Anregungen für diese Fahrten kommen oft über Multiplikatoren wie Seniorenclubs, Vereine, Bibliotheken oder soziale Einrichtungen.

Die Touren kann ein Verkehrsunternehmen z. B. in enger Kooperation mit örtlichen Kiezpartnern wie Bibliotheken, Seniorenclubs oder anderen Vereinen planen und organisieren.

Besonders geeignet sind thematische Touren von 3 bis 5 Stunden, die auch einen Aufenthalt in einem Café einschließen. Die Touren werden mit Bus oder Bahn absolviert und bieten unterschiedliche Erlebnisse außerhalb des eigenen Kiezes wie z. B.

  • Natur und Umwelt:
    Sehenswerte Biotope erkunden oder Kräuter und Heilpflanzen sammeln,
    in einer Naturschutzstation oder in der Bibliothek einen Workshop durchführen
  • Geschichte und Kultur:
    Spuren berühmter Persönlichkeiten entdecken, die den Bezirk oder den Kiez geprägt haben. Verborgene Orte aufspüren, die zu Literatur anregten usw.

  • Großeltern-Enkel-Route:
    Verbinden mit Ferienspaß. Ein Verkehrsunternehmen kennen lernen – Führung auf Betriebshöfen oder Depots. Enkel zeigen während der Tour in der Bibliothek oder an anderen Orten ihren Großeltern, wie leicht mit dem Smartphone Fahrplanauskünfte abrufbar sind.

  • Fotosafari:
    zu Themen wie Natur, bedeutende Bauten, Spuren berühmter Persönlichkeiten. Daraus entstehen jeweils Ausstellungen, die in der Bibliothek und/oder Seniorentreffs Raum finden.

Da Sicherheit für Senioren ein wichtiges Thema ist, kann jede Tour genutzt werden, um Sicherheits- und Informationseinrichtungen auf Bahnhöfen oder in Fahrzeugen kennen zu lernen, zum Beispiel den Nothalteschalter, damit niemand überfahren wird, oder die Infosäule für Notrufe und Informationen zur Weiterfahrt.

Konzeptentwicklung und Umsetzung

  • Wir unterstützen ab der Ideenfindung den Weg zu einem interdisziplinären Projekt und übernehmen die Projektsteuerung.
  • Wir verfügen über Mobilitätskompetenz und über umfangreiche Erfahrungen im Bereich Kinder- und Jugendmarketing sowie Seniorenmarketing.
  • Wir arbeiten nach dem Prinzip der Nachhaltigkeit und beziehen stets barrierefreie Lösungsansätze in die Projektentwicklung ein.
  • Wir entwickeln strategische Marketingkonzepte mit dem Ziel, die ÖPNV-Nachfrage zu erhöhen und die Mobilitätskompetenz zu stärken.
  • Konzepte für Schulprojekte
  • Konzepte für junge Erwachsene
  • Konzepte im Rahmen von Seniorenmarketing und Verkehrssicherheit
  • Für eine langfristige Planung gewinnen wir Kooperationspartner aus dem schulischen, kommunalen und sozialen Bereich und beziehen sie von Beginn an ein.

Zielgruppenorientierter Kommunikations-Mix

  • Wir konzipieren die begleitende Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.
  • Wir entwickeln begleitende Materialien für alle Stadtspiele, wie Broschüren, Unterlagen für den Mobilitätsunterricht, App für Smartphone, Spielanleitungen und Aktionspläne für Veranstaltungen.
  • Wir verwandeln Printprodukte in interaktive Erlebnisse – Print to Web.
  • Wir entwickeln Online-Strategien für das Direktmarketing und Networking zur Kundenbindung und -gewinnung.
  • Wir verknüpfen die Online- und Offline-Kanäle und entwickeln Social Media-Strategien.
  • Wir konzipieren und entwickeln barrierefreie Websites einschließlich barrierefreier PDF-Dateien sowie andere barrierefreie Kommunikationsmittel.
  • Wir entwickeln und gestalten Kinderstadtpläne, online und offline, und beziehen die Kinder in die Entwicklung mit ein.

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Ihre Ansprechpartnerin unseres Netzwerkes, Fr. Ursula Voßwinkel, nimmt Ihre Anfrage gerne entgegen.

Portrait Ursula Vosswinkel
Ursula Voßwinkel, Diplom-Designerin